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Die Geschichte der evangelischen Kreuzkirche Tittling
 

zusammengestellt von Dekan i.R. Albert Strohm und Pfarrer Thomas Plesch

 
 
I. Statistik der evang. Gemeindeglieder im Gebiet des heutigen Sprengels Tittling

lt. Königl. Bayer. Statist. Landesamt München vom 20. Juli 1911:

Tittling  1
Witzmannsberg  1
Neukirchen v.W.  1
Saldenburg  7
Ranfels  1
Thurmansbang  2
Zenting  1

 

 
II. Die evang. Kirche in Tittling 1937 - 1948

von Diakon Richard Dombacher (im Anhang zur Pfarrbeschreibung der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Passau 1937 - 1948, S. 18)

Auch in Tittling und Umgebung wohnte zu Beginn der Berichtszeit eine Handvoll evangelischer Familien. Nach dem Ende des II. Weltkrieges ist auch hier eine starke evangelische Gemeinde übernacht dagewesen. Der schlesische Pfarrer Bauch sammelte im Jahre 1945/46 die entstehende Gemeinde. Doch musste er aus Gesundheitsrücksichten bald diesen Dienst aufgeben. Da kam gerade zur rechten Zeit die Hilfe. Der schlesische Pfarrer Hans Kroll, ein leistungsfähiger junger Mann von eiserner Gesundheit kam eben aus amerikanischer Gefangenschaft nach Deutschland zu seiner Familie zurück, welche in der Nähe von Tittling ansässig war. Herr Pfarrer Kroll hat in rastloser einjähriger Tätigkeit einen Kranz von Predigtstationen neu gebildet, bzw. ausgebaut, so dass, als er nach Jahresfrist von Tittling schied, um zweiter Stadtvikar von Passau zu werden, ein aufblühendes Kirchenwesen vorhanden war. Nach kurzer Vakanz wurde Tittling Herrn Pfarrer Bernhard von Plessen übergeben, der ebenfalls aus amerikanischer Gefangenschaft kam. Infolge seiner Bedeutung wurde Tittling durch Entschließung des Landeskirchenrats mit Wirkung vom 1. April 1948 zum Pfarrvikariatssitz erhoben. Die Gemeinde Aicha v. W. wurde zur Pastorierung an das Exp. Vikariat Vilshofen übergeben, dagegen von dort die Gemeinde Eging übernommen aus verkehrstechnischen Gründen.

 

 
III. Die Kirchbau-Vorgeschichte:

Die Gottesdienste in Tittling nach 1945 fanden nach Auskunft von Pfarrer i.R. Karl Mötsch und Militärdekan i.R. Jürg Diegritz vom 12.06.1948 in der Volksschule statt, bis der Rektor eines Samstags erklärte, „er könne das protestantische Geplärr nicht mehr hören“, und für Sonntag kündigte. Vikar Jürg Diegritz drohte bei der politischen Gemeinde, am Sonntag vor der kath. Kirche zu erscheinen und mit der Gemeinde „Ein feste Burg zu singen“. Daraufhin wurde das Haus der Bäuerin (jetzt: Haus der Gesundheit) für die Gottesdienste zur Verfügung gestellt, wo sie offenbar bis zum Bau der Marienkapelle stattfanden, allerdings nicht mehr häufig, weil fast keine Evangelischen mehr am Ort waren und auch kein Vikar mehr in Tittling stationiert war.

Der Kirchenvorstand beschließt am 28.10.1955: Eine sog. Barackenkirche mit Grundstück wird an Schneidermeister Berendi vermietet, später verkauft (Passauer Strasse 45), da die Zahl der Gemeindeglieder in Tittling drastisch geschrumpft war, nachdem zuletzt durch Vermittlung von Vikar Jürg Diegritz eine größere Gruppe schlesischer Porzellanarbeiter nach Marktleuthen und Schönwald vermittelt worden war. Ein Kirchbau in Tittling erschien nicht mehr aktuell, wenn überhaupt dann eher in Fürstenstein. Am 3. September 1962 entscheidet der Kirchenvorstand, dass auch im neuen Flächennutzungsplan kein Kirchbau vorzusehen ist, da die Gemeindeglieder fehlen, außerdem jetzt die neue Kapelle des Altenheims zur Verfügung steht.

1980 tritt der damalige Tittlinger Bürgermeister Fischl an Dekan Strohm mit der Frage heran, ob die Evang. Kirche nicht in Tittling eine eigene Kirche bauen wolle. Die poli-tische Gemeinde würde das fördern. Hintergrund: Der Landesentwicklungsplan, der damals in Arbeit war. Er vergibt das Prädikat Unterzentrum nur, wenn u.a. auch Zen-tren für beide große Konfessionen vorhanden sind. Tittling wäre wohl das einzige Unterzentrum in Bayern ohne eigenen evangelischen Stützpunkt gewesen. Gleichzeitig formierte sich das Fremdenverkehrsgebiet von Zenting bis Witzmannsberg unter dem Namen „Dreiburgenland“. Zunächst ging es um die Frage nach einem geeigneten Bauplatz. Die Verhandlungen führte der Dekan. Die Marktgemeinde Tittling bot ein ihr gehörendes Grundstück hinter dem Altenheim an, das früher Aufschüttungsgelände war und jetzt von einer Baufirma als Lagerplatz genutzt wurde.
 Der Kirchenvorstand besichtigte es am 15.7.1981, nachdem er ein anderes Grundstück Richtung Trasfelden als ungeeignet verworfen hatte, und beriet anschließend im Gast-haus „Zur Post“ mit positivem Ergebnis, zumal die Landeskirche die Übernahme der Kosten zugesichert hatte. Die Gemeinde machte beim Preis wegen des problematischen Untergrunds Zugeständnisse.
Am 14.7.1982 stellte die bisher nutzende Baufirma die Grobplanie her, so dass Vermessung und später Baugrunduntersuchungen möglich wurden. Parallel zu diesen Bemühungen ging es darum, das Einzugsgebiet neu zu ordnen. Es lag das Angebot von Pfarrer Kasperowitsch, Grafenau, vor, das Gebiet der politischen Gemeinden Saldenburg, Thurmansbang und Zenting abzutreten, da es von Grafenau nicht genügend betreut werden könne.
Der Landeskirchenrat gab die Genehmigung, nachdem sich der Pfarrerverein bereit erklärt hatte, die Finanzierung der Pfarrvikariatsstelle Tiefenbach-Tittling zu übernehmen (aus Mitteln der Aktion „Pfarrer helfen Pfarrern“ ab August 1987). Um die Kirchenleitung zu überzeugen, hatte sich  Dekan Strohm eine Visitation durch Kreisdekan Heckel gewünscht.

Die vorgeschriebenen Beschlüsse des Kirchenvorstandes bzw. die Gemeindeversammlung in Thurmansbang gingen dann problemlos über die Bühne. Am 1. März 1988 trat die Umgliederung in Kraft.

Es gelang, Oberkirchenrat Dr. Hofmann von der Dringlichkeit des Kirchbaus in Tittling zu überzeugen, auch von der Notwendigkeit, gleichzeitig eine Wohnung für den Pfarrer zu bauen. Dies hatte sich der Kirchbauverein unter Vorsitz von Klaus Lückhof nachhalig gewünscht. Der damalige Brauch der Landessynode, zum Tagungsort ein „Geschenk“ mitzubringen, sollte neben der Renovierung der Stadtpfarrkirche dem Projekt Tittling zugute kommen. Die Finanzierung der Wohnung sollte durch den Verkauf der bisherigen Dienstwohnung in Hacklberg erleichtert werden.(Stefanstrasse 42) Sie wurde dann doch nicht verkauft.

Es war nun an der Zeit, einen Kirchbauverein zu gründen. Dazu wurde für Montag,
9. März 1987 zu einer Gemeindeversammlung für das Dreiburgenland in den Gasthof Thauer, Rothausee, eingeladen, zu dem eine überraschend große Teilnehmerzahl
erschien. Auf die positive Aufnahme des Kirchbauplans hin wagte es der Dekan als Versammlungsleiter schließlich auch gleich durch Zuruf einen Gründungsvorstand wählen zu lassen, was auch gelang. Vorher war bereits die Rechtsform des nicht ein-getragenen Vereins unter dem Dach der Kirchengemeinde als die geeignetste Lösung (in Abstimmung mit der kirchlichen Rechtsaufsicht) gewählt worden. Zusammen mit dem Bauausschuß des Kirchenvorstandes (KV Fäller und Pätzig unter Leitung des Dekans) begleitete der Vorstand des neuen Vereins fortan das Baugeschehen und organisierte einen örtlichen finanziellen Beitrag.

Der Landeskirchenrat wünschte keinen Architektenwettbewerb. Ein Fertigbau erschien zu dieser Zeit Oberkirchenrat Dr. Hofmann jetzt nicht mehr zweckmäßig. So war der richtige Architekt zu finden. Der junge Architekt Gerd Schmidt hatte sich dem Dekan als neuzugezogenes Gemeindeglied vorgestellt und in Thyrnau ein beachtliches Kur- und Gemeindehaus gebaut. Der Dekan besichtigte zusammen mit Pfarrer z.A. Hans Grauvogl eingehend dieses Werk und war mit ihm einig, dem Kirchenvorstand den Architekten für die Planung in Tittling vorzuschlagen, was sich bald als ausgesprochener Glücksgriff erwies. Schmidt fand auf Anhieb die ideale Gliederung des Baus für das schwierige Gelände, die auch sofort die Zustimmung der landeskirchlichen Bauabteilung erhielt. Es war ihm die Aufgabe gestellt, einen Kirchenraum zu schaffen, der auch als Gemeindesaal verwendet werden kann und der sowohl einer kleinen Gottesdienstbesucherzahl Heimat bot wie erweiterungsfähig für die doppelte Zahl sein sollte, wobei ein getrennter kleiner Gemeinderaum zwar im Notfall zugeschaltet, in der Gestaltung aber dem Kirchenraum nicht untergeordnet werden sollte.
 Für die Gestaltung von Altar, Kanzel und Taufstein konnte Karl Heinz Hoffmann  gewonnen werden (Ausführung Schreinermeister Schuster in Passau-Neustift), das Kruzifix konnte nach dem Modell gegossen werden, das die Gautinger Bildhauerin Marie Luise Wilcken vor Jahren für die Matthäuskirche in Regensburg geschaffen hatte und dessen Abgüsse auch in Gauting und in der evang. Kapelle der Emmaus-Kirche in Bad Griesbach hängen.
 Das Chorfenster („Ostern“) entwarf die Münchner Künstlerin E. Schickling.

 

 
IV. Der zeitliche Ablauf des Kirchbaus und die folgende Entwicklung:

Herbst 1986:                        Dekan Strohm und Pfarrer z.A. Grauvogl begutachten das Kurhaus Kellberg.
27. November 1986:            Dekan mit Architekt Schmidt begehen das Baugrundstück.
Dezember 1986:                  Baugrunduntersuchung durch die Firma Breinbauer.
Januar 1987:                       Vorentwurf von Architekt Schmidt
Juli 1987:                             Vorlage des Entwurfs.
September 1987:                 Bauantrag.
5. April 1988:                       Baubeginn.
20. April 1988:                     Grundsteinlegung durch Oberkirchenrat Horst Birkhölzer unter Beteiligung von Mitgliedern der Landessynode.
22. Juli 1988:                       Richtfest.
18. Dezember 1988             Einweihung durch
(4. Advent):                         Kreisdekan Oberkirchenrat Gotthart Preiser.
4. Advent 1991:                  Einweihung der Orgel.
31. Oktober 1993:               Einweihung des Glockenträgers und der Glocke. (Glockeninschrift Act 5,29)
1998                                    Installation einer Photovoltaikanlage als Nr. 4 auf deutschen Kirchendächern (zunächst 1,14 kWp)
bis 2002                              Erweiterung der Photovoltaikanlage auf 4,6 kWp
2003                                    Einweihung des Glockenspiels – gespendet von Frau Gerta Will aus Rettenbach für 16.000,-€
2003                                    Errichtung der Kirchenhütte im Kirchgarten in    ehrenamtlicher Initiative ( ca. 500 Stunden)
2008                                    Enthüllung der Skulptur „Lebendige Steine“ zum 20 jährigen Jubiläum ( Idee, Konzeption und Umsetzung durch
                                            Alois Kusser, Tittling)
Juli 2008                              Präsentation des Image-Films unserer Gemeinde zum 20-jährigen Bestehen
Mai 2009                              Erstellung und Pflege der Homepage unserer Kirchengemeinde
März 2012                           Generalreinigung der Orgel

 

 
V. Für Tittling zuständige Pfarrer (ab 1930)

1930 - 1933                              Stadtvikar Ludwig Roth, Passau
1933 - 1936                              Stadtvikar Hans Luther, Passau
1.4.1937 - 1945                        Stadtvikar (später Pfarrer) Johann Heinrich Kraemer, Passau

Oberleitung:
ab 1.8.1937 - 31.10.1948         Stadtpfarrer Otto Pfeiffer, Passau
Frühj. 1945 - April 1946            Pfarrer Bauch, Tittling (aus Schlesien, aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden)
April 1946 - Sept. 1947             Pfarrer Hans Kroll, Tittling (ab 1. März 1947 Stadtvikar in Passau; ab 1948 2. Pfarrer in Passau)
Juni 1947 - Sommer 1949         Pfarrer Bernhard von Plessen, Tittling
1947/1948                                zusätzlich als (ehrenamtlicher) Lektor im Bezirk Tittling: Emil Falck
3.10.1949 - 1.9.1951                Vikar Karl Mötsch
Herbst 1951 (f.kurze Zeit)        Vikar Linss
1950 - 1953                              Vikar Klaus Diegritz
1.7.1953 - 30.11.1957              Vikar Jürg Diegritz

anschließend wurde Tittling von den verschiedenen Passauer Pfarrern und Vikaren betreut, bis 1960 unter der Oberleitung von Pfarrer Kroll, ab 1960 unter der Oberleitung von Pfarrer Herbert Hartnik, nach dessen Tod (27.3.1969) wurde ab 1970 das Vikariat Tiefenbach-Tittling einschl. Passau nördlich der Donau aus dem 2. Stadtvikariat Passau gebildet. Denn zum 28.Juni 1970 wurde in Tiefenbach die evangelische Kirche  „Zum Guten Hirten“ eingeweiht.

 Bis dahin waren tätig u.a.:

3.1.1958 - 31.7.1961                Manfred Voigt
1.8.1963 - 28.2.1966                Franz Peschke
1.8.1967 - 31.8.1970                Horst Gesellensetter
Nach dem Tod von Pfarrer Hartnik übernahm die Oberleitung für Tittling wieder Pfarrer Kroll, bis dann mit Pfarrer z.A. Karl Eberlein der erste Pfarrer z.A. nach der neuen Ausbildungsordnung kam, der nicht mehr einem Sprengelpfarrer, sondern unmittelbar dem Dekan unterstellt war.

1.8.1970 - 30.5.1974               Vikar Jürgen Flinner
1.8.1974 - 31.7.1976               Vikar Walter Steinlein
Vertretung durch Vikar Amend, Passau-Neustift, mit den anderen Pfarrern von Passau, Oberleitung Pfarrer Kroll.

1.5.1978 - 31.7.1980               Pfarrer z.A. Karl Eberlein
Vertretung durch Pfarrer z.A. Helmut Völkel, Passau-Neustift, mit den anderen Pfarrern von Passau, Oberleitung Pfarrer Kroll.

1.4.1982 - 31.8.1983               Pfarrer Gerhard Rau-Rischer (Vikariat jetzt 2. Pfarrstelle  Passau - St. Matthäus)
Vertretung durch Pfarrer Hans-Ulrich Kley mit den anderen Passauer Pfarrern

1.11.1984 - 31.7.1987            Pfarrer z.A. Hans Grauvogl als Vertreter der Pfarrstelle
1.8.1987 - 31.1.1993              Pfarrer z.A. Norbert Schmidt ( ab 1.2.1989 Wohnsitz in Tittling) , ab  1.5.1988 Vikariat Tiefenbach-Tittling,
                                               seit 1.3.1988 auch mit Saldenburg, Thurmansbang, Zenting)

1.4.1993 – September 1998   Pfarrer z.A. Thomas Plesch
(April 1998: Die Landessynode in Memmingen beschließt die Umwandlung des Vikariats in eine Pfarrstelle - St. Matthäus VI)

5. Juli 1998                             Kreisdekan ( jetzt:Regionalbischof) Millauer und Dekan Walter Schmidt übergeben im Gottesdienst die Urkunde
September 1998                     Pfarrer Plesch bekommt die 5. Pfarrstelle Passau St.Matthäus (Tiefenbach – Tittling ) übertragen

 
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